Oktober 2022 – Franz Neumeyer, Coach für Unternehmen im Wandel und Georg Eck, Coach für digitale Informationsstrategien trafen sich in Bad Tölz, um einen Podcast über ganzheitliche Ansätze der digitalen Transformation und der Kulturarbeit im Unternehmen aufzunehmen.
Podcast: Digitaler Wandel ohne Kulturwandel funktioniert nicht
Franz Neumeyer – Wege im Wandel [Link] oder via Spotify [Link].
Was versteht man unter Unternehmenskultur?
Gemeinsame Werte, Normen und Einstellungen beeinflussen das Handeln und die Entscheidungen der einzelnen Personen innerhalb des Unternehmens. Ziele, Führungsstil und die Art der Beziehung zu Kunden, Lieferanten und zwischen Mitarbeitenden ist aus Ausdruck einer Kultur.
Unternehmerische Entscheidungen, wie die Digitalisierungsstrategie, wirken immer auf die Unternehmenskultur zurück. Daher muss diese gelebte Kultur des Unternehmens immer mitgedacht werden. Zumal weitere Themen wie Künstliche Intelligenz (KI) und die Beachtung der Nachhaltigkeit ebenfalls Einfluss auf die Strategie haben.
Warum ist Nachhaltigkeit ein Thema?
Wir kennen die sogenannten Global Goals – die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) auf die sich die Weltgemeinschaft von min. 190 Staaaten geeinigt haben.
Die Digitale Transformation ist Antreiber für mehr Nachhaltigkeit. Beispielsweise intelligente Sensoren benötigen nicht nur weniger Energie, sie liefern heute auch in Echtzeit Daten, um insgesamt eine bessere Energiebilanz zu erreichen und den Ressourcenverbrauch zu minimieren. Vernetzte Systeme und die Menge der Daten verlangen vielleicht Künstliche Intelligenz (KI) – ein Teilaspekt der Digitalisierungsstrategie.
KI wird immer wichtiger
Die Einsatzmöglichkeiten solcher KI-Systeme sind ungeheuer groß und den meisten Menschen gar nicht bewusst. KI ist in der Lage, Informationen aus Daten zu ziehen, die ein Mensch niemals erfassen könnte.
Künstliche Intelligenz wird verschiedenste Prozesse vereinfachen, in die heute noch Menschen eingebunden sind. Sie wird den Menschen entlasten und es ihm ermöglichen, die wertvolle Zeit anderweitig für Aufgaben zu nutzen, für die Digitalisierung (noch) nicht eingesetzt werden kann. Die Tragweite der Auswirkungen auf die Unternehmenskultur wird beträchtlich sein, allerdings darf KI nicht zum Selbstzweck werden, nur weil es eben in aller Munde ist.
Technik ist nur das Werkzeug Herausforderungen und Ziele menschenzentriert, wie wir sagen – vom-Ende-her zu planen und zu lösen.
Wie soll man das Verhältnis von Unternehmenskultur und Strategie beschreiben?[1]
Hier hat der Ökonom Peter Drucker* einen Satz geprägt, der an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt:
„Culture eats strategy for breakfast.“
Daraus leiten wir die Anforderung ab, dass Digitalisierung als Strategie die Unternehmenskultur nicht unterschätzen darf. Die Kultur eines Unternehmens – gilt auch in Verwaltung und in Bildung – kann man verändern, aber nur sehr behutsam und vor allem unter der Berücksichtigung der Faktoren, die für die Unternehmenskultur entscheidend sind (vgl. dazu auch den Blogbeitrag von Michael Rasche: Unternehmenskultur: das Spiel über Bande [Link].
Wenn man die Unternehmenskultur nicht berücksichtigt und eine strategische Entscheidung trifft, dann wird diese Entscheidung in den Bereichen keine Chance haben, in denen sie der aktuellen vorherrschenden Unternehmenskultur nicht entspricht.
Wenn die Digitalisierungsstrategie also zusammen mit dem Wandel der Kultur umgesetzt wird, dann steigen die Erfolgschancen auf eine Zielerreichung erheblich, „sonst wird sie bereits zum Frühstück verspeist.“
Kultur kann nicht befohlen werden
Kultur wird von vielen Faktoren geprägt und kann auch mit deren Hilfe beeinflusst werden. Eine der ersten Aufgaben ist es daher, genau dorthin zu sehen, wo die Änderungen stattfinden, Interviews mit den Beteiligten zu machen und die Zielgruppen und deren Bedürfnisse genau zu analysieren.
Entweder in Phasen oder Schritten werden die digitalen und kulturellen Veränderungen mit allen Beteiligten geplant. Ganz wichtig ist der Unternehmer, er lebt die Kultur und hat auch die Gesamtverantwortung.
Es geht nicht darum hierarchische Strukturen oder Befehlsketten durchzusetzen, sondern am runden Tisch auf Augenhöhe, die Ziele gemeinsam zu erarbeiten und zu definieren, dann ist es ein wertvolles Commitment – hier unterstützen wir und begleiten die Prozesse.
Mut zum Wandel
Wir stehen Ihnen jederzeit für Fragen, Einzelgespräche, Coaching und Begleitung der gesamten Digitalen Transformation zur Verfügung.
Ein runder Tisch mit allen Beteiligten braucht Mut und führt zu einem NEU DENKEN – „Innovation durch Potentialentfaltung.“
*) Peter Drucker (1909 – 2005), ursprünglich Österreicher und als Jude in den 30er-Jahren in die USA emigriert, gilt als einer der bedeutendsten Managementdenker des letzten Jahrhunderts.
[1] Buch: Digitialisierung und die Macht der Daten, ISBN: 978-3-7557-6414-4
Verlag BoD [Link]